Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ |
2012 – 2013 |
Neben Tadschikistan ist auch die Republik Kirgisistan stark von Naturgefahren betroffen.
Vor allem die südlichen Gebiete des Tian Shan Gebirges und die Grenzregion zu Tadschikistan sind aufgrund der alpinen Topografie sehr gefährdet. Dazu kommen weitere Risiken wie Grenzkonflikte zwischen Usbekistan und Tadschikistan sowie ethnische Brennpunkte in verschiedenen Teilen des Landes.
Eine umfassende Kartierung und Darstellung dieser Risiken würde die Planung von Hilfsmassnahmen und die Katastrophenprävention unterstützen. GeoIdee führte die Machbarkeitsstudie durch.
Beschreibung
Im Rahmen des Projekts Naturgefahrenkarten Tadschikistan wurden viele Erfahrungen in der Entwicklung von Kartenmaterial für den Gebrauch in lokalen Gemeinden gesammelt. Die Situation in Kirgisistan lässt sich aber nur bedingt mit der in Tadschikistan vergleichen. Zwar teilen beide Länder die gleiche Vergangenheit als ehemalige Sowjetstaaten. Aber nach dem Zerfall der Sowjetunion beschritten die Länder unterschiedliche Pfade.
Im Gegensatz zu Tadschikistan fand in Kirgisistan kein Bürgerkrieg statt und die Abwanderung der technisch und akademisch ausgebildeten Bevölkerung hielt sich in Grenzen. Dadurch bestehen heute in Kirgisistan wesentlich bessere staatliche und private Strukturen für die Erarbeitung solcher Kartenwerke.
Zudem ist die aus der Sowjetzeit stammende Geheimhaltung von Kartenmaterial abgeschafft worden und Karten können offiziell gekauft und verwendet werden.
Im Rahmen des Projektes wurden in Bishkek und Osh eine Vielzahl von Interviews mit Stakeholdern im Bereich der Naturgefahren, der Naturressourcen und des Risikomanagements geführt. Die Stakeholder waren einerseits staatliche Organisationen wie der Zivilschutz sowie die topografischen Behörden, Forschungsinstitute und lokale wie internationale private Organisationen.
In den Interviews wurden die aktuellen Erfahrungen und Möglichkeiten, die zu Verfügung stehenden Mittel und Daten sowie mögliche Zusammenarbeiten eruiert. Das Resultat war eine umfassende Matrix der Stakeholder von Kirgisistan und deren Mittel und Möglichkeiten für die geplante Erarbeitung der benötigten kartografischen Produkte.