Beleuchtungsmessung Standflächen Flughafen Zürich

Flughafen Zürich AG
2016 – 2018
Ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft MovingSensors
(GeoIdee, KSL Ingenieure AG, MESSmatik AG)

Flughäfen müssen bei der Ausleuchtung von Flugzeugstandflächen die Richtlinien des Bundesamts für Zivilluftfahrt (BAZL) einhalten. Für die Nutzung dieser Standflächen muss regelmässig beim BAZL eine neue Bewilligung eingeholt werden. Am Flughafen Zürich wurde die dafür nötige Messung bislang manuell durchgeführt.

GeoIdee entwickelte im Verbund mit MovingSensors massgeschneiderte Messelektronik und -software zur gleichzeitigen Messung von Beleuchtungs- und Blendwerten. Mit einem ferngesteuerten Fahrzeug wurden die Ausleuchtungswerte in fünf Richtungen auf grossen Flächen innerhalb kurzer Zeit erfasst (1 ha/15 min). Die Rohdaten werden im Anschluss an die Messfahrt automatisch über eine Datenbank ausgewertet und grafisch sowie tabellarisch für die weiteren Arbeitsschritte aufbereitet.

Beschreibung

Der eigens für diese Anwendung entwickelte Messkopf misst in Kombination mit einem real-time-kinematischem GPS (RTK-GPS) und einer Frequenz von 10 Hz simultan das einfallende Licht von fünf Seiten (vorne, hinten, rechts, links und nach oben in Fahrrichtung des Fahrzeuges).

Die Daten des nach oben blickenden Sensors werden für die Ausleuchtung der Gesamtfläche verwendet. Die seitlich blickenden Sensoren werden für die Bewertung der möglichen Blendung der Piloten verwendet.

Zudem wird mit zwei Kameras, welche nach vorne und nach oben blicken, die Situation erfasst. So können nachträglich detaillierte Beurteilungen von Hindernissen oder Artefakten durchgeführt werden.

Fahrt entlang einer Messlinie und kontinuirliche Messung des einfallenden Lichts an allen fünf Sensoren.

Mit dem Fahrzeug und dem auf 2 m Höhe montierten Messkopf wird der vorgegebene Messraster von 5 x 5 m mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 2 m/s abgefahren. Dies entspricht einer Messung alle 20 cm in den fünf Richtungen sowie zwei Kontrollbildern in zwei Richtungen. Mit der gegebenen Geschwindigkeit und Rasterweite kann in rund 15 Minuten eine Fläche von einem Hektar erfasst werden.

Die Daten werden im Messkopf und in einer Datenbank auf einem Laptop gespeichert, wo sie im geografischen Raum dargestellt werden und der Navigation des Fahrers dienen. Die Darstellung der Messwerte erlaubt zusätzlich auch eine direkte Kontrolle der Daten während der Messfahrt.

Darstellung der Rohdaten des nach oben blickenden Sensors während der Fahrt (grün = dunkel, rot = hell).

Die erfassten Rohdaten werden im Anschluss an die Messfahrt automatisch über die Datenbank ausgewertet und grafisch sowie tabellarisch für die weiteren Arbeitsschritte zu Verfügung gestellt.

Weiterführende Informationen

Projektseite von MovingSensors

Release der GLAMOS-Webplattform

Das Gletschermonitoring Schweiz (GLAMOS) besitzt mit www.glamos.ch ein neues Webportal, das Gletscherdaten aus mehr als 100 Jahren online zur Verfügung stellt. Erstmals sind so diese wichtigen Daten in einfacher und ansprechender Form zugänglich.

Das Portal, unter der Leitung des Geograpischen Institut der Universität Zürich (Gruppe Glaciology and Geomorphodynamics) durch die Firma Meteotest in Bern realisiert, stellt die folgenden Parameter des Gletschermonitorings zur Verfügung: Längenänderung, Massenbilanz, Volumenänderung und das Gletscherinventar. Weitere Parameter wie Fliessgeschwindigkeiten und Firntemperaturen sind in der Planung, bzw. im Aufbau.

Im Hintergrund des Webportals steht eine umfassende PostgreSQL– und PostGIS-Datenbank, welche Yvo Weidmann im Rahmen seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Glaziologie an der VAW der ETH Zürich zwischen 2012 und 2018 konzipiert und aufgebaut hat.

Neben der Möglichkeit, Daten des Gletschermonitorings direkt als Download zu beziehen, stellt eine QGIS-Server-Instanz die verschiedensten räumlichen Daten als Web-Map-Service (WMS) und als Web-Feature-Service (WFS) zu Verfügung. So können sie direkt in jedes GIS-Programm eingebunden werden.

Zusammen mit dem Geoportal des Bundes können die gesamten räumlichen Geodaten des Gletschermonitorings auch direkt im Webbrowser dargestellt und geteilt werden. Mit dem Import der Adresse https://ogc.glamos.ch/sgi können die Daten individuell in den Kartenviewer eingebunden werden.